Manche Kunden überlegen, zunächst eine niedrigere Berufsunfähigkeitsrente zu versichern, obwohl sie sich von Anfang an eine „richtige“ BU leisten könnten. Sie setzen darauf, dass die sog. „Beitragsdynamik“ (z.B. i.H.v. 5% p.a.) die Lücken zum Nettoeinkommen mittelfristig ausgleicht. Damit zahlen sie zunächst weniger für ihre Berufsunfähigkeitsversicherung und hoffen so (verständlicherweise), die nicht unerheblichen monatlichen Kosten einer BU möglichst gering zu halten. Lohnt sich das?
Niedrigere Berufsunfähigkeitsrente – welchen Betrag sollte ich denn absichern?
Wie auf unserer Seite Rentenhöhe ausführlich beschrieben, wird allgemein empfohlen, mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung eine Rente in Höhe des ungefähren Nettoeinkommens abzusichern. Theoretisch Ersparnisse im Fall der Berufsunfähigkeit („weniger Anzüge“ ohne Büroarbeit) werden meistens mehr als aufgewogen durch höhere Belastungen, u.a. weil im BU-Fall die ganze Altersvorsorge alleine gestemmt werden muss, ohne Beteiligung eines Arbeitgebers. Wer 3.500 EUR netto verdient, sollte also i.d.R. auch ca. 3.500 EUR Berufsunfähigkeitsrente absichern, zumal wenn am Anfang der Karriere noch größere Gehaltssprünge und erhöhte Aufwendungen für Immobilienkauf, Familiengründung etc. zu erwarten sind, die zu einem jetzt schon zeitnah absehbaren höheren Absicherungsbedarf führen.
Wieviel spare ich wenn ich anfangs eine niedrigere Berufsunfähigkeitsrente versichere?
Die Kosten einer Berufsunfähigkeitsversicherung verhalten sich ziemlich linear zur versicherten Berufsunfähigkeitsrente. Kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung für einen 32 jährigen Diplomkaufmann mit einer BU-Rente von 3.500 EUR bis Endalter 67 mit 3% garantierter Rentensteigerung im Leistungsfall und Arbeitsunfähigkeitsklausel in „Mercedes-Qualität“ bei jährlicher Zahlung monatlich umgerechnet 199 EUR, dann fällt für eine 1.000 EUR geringere BU Rente i.H.v. 2.500 EUR ein monatlicher Beitrag von ca. 143 EUR an, d.h. die Ersparnis für die 1.000 EUR niedrigere BU-Rente beträgt anfangs rund 56 EUR pro Monat.
Lohnt sich eine anfänglich niedrigere Berufsunfähigkeitsrente?
Nehmen wir an, der o.g. Kunde schließt zunächst nur 2.500 EUR BU Rente ab statt 3.500 EUR und nutzt jedes Jahr die vereinbarte 5%-ige Beitragsdynamik. Damit steigt die BU Rente von 2.500 EUR nach einem Jahr auf 2.625 EUR, im nächsten Jahr auf 2.756 EUR usw. Nach 8 Jahren liegt sie bei 3.518 EUR, d.h. der Kunde hat erst dann die Berufsunfähigkeitsrente, die er jetzt schon bräuchte. Sein Bedarf wird bis dahin vermutlich schon schneller gestiegen sein, s.o. (Gehaltssprünge, Immobilienkauf, Familiengründung).
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung wird jedoch mit jedem Jahr, das sie später abgeschlossen (oder aufgestockt) wird, aufgrund des dann höheren Eintrittsalters (= höheres BU-Risiko) teurer, i.d.R. zum 1.1. Die Mehrkosten betragen je nach Anbieter ca. 2-3% des Nettobeitrags. Dies gilt auch für die geplanten späteren Anpassungen durch eine Beitragsdynamik. Jede spätere Anpassung (z.B. per Beitragsdynamik von 5%) ist also im Schnitt pro Jahr des Wartens 2,5% teurer!
Aus der anfänglichen Ersparnis wird über die gesamte Laufzeit deshalb ein deutlicher Mehrbeitrag, wie die unten abgebildete Tabelle zeigt. Schon im sechsten Jahr ist der Beitrag für die zunächst billigere reduzierte BU höher, als wenn der Kunde direkt den vollen Betrag abgesichert hätte. Und das, obwohl die abgesicherte Berufsunfähigkeitsrente immer noch 309 EUR p.m. unterhalb der vollen geplanten BU liegt! Über die gesamte Laufzeit von 35 Jahren ergibt sich eine Mehrbelastung i.H.v. 11.922 EUR – m.E. ziemlich unnötige Kosten!
Das zwischenzeitliche Risiko, im Ernstfall weniger BU-Rente zu erhalten, ist enorm. Im ersten Jahr beträgt die Leistungsdifferenz 1.000 EUR im Monat BU Rente. Bei einer garantierten Rentensteigerung von 3% ergibt sich daraus über 35 Jahre eine Minderleistung von 725.544 EUR! Und das nur, um 672 EUR p.a. Beitrag zu sparen! Im zweiten Jahr ist die Beitragsersparnis auf 1.213 gestiegen, die BU Lücke beträgt nach der ersten Beitragsdynamik nur noch 875 EUR pro Monat, der Verlust an BU Rente für die restliche Laufzeit beträgt jedoch immer noch 634.852 EUR! Erst nach 8 Jahren erreicht die anfangs niedrigere BU-Rente wie oben beschrieben die Höhe der von Anfang an richtig konfigurierten BU.
Nein, diese Gedankenspiele lohnen sich nicht – Sie sparen nichts und haben nur höhere Risiken!
Details zur Frage niedrigere Berufsunfähigkeitsrente
Hier die Tabelle zum o.g. Beispiel mit den sich ergebenden Mehrkosten und Risiken, einmal eingebettet als Grafik und hier verlinkt zum Download als Excel Tabelle. Nicht berücksichtigt sind dabei Zinseffekte. BWLer mögen dem Juristen mangelnde Finesse im Detail nachsehen :-). Rechnen Sie selbst nach! Oder noch besser: vertrauen Sie einem erfahrenen Finanzberater, z.B. uns! 🙂
Tabelle Niedrigere BU mit Beitragsdynamik – Mehrkosten und Risiken
https://schlemann.com/wp-content/uploads/logo-1-300x81.png00danielhttps://schlemann.com/wp-content/uploads/logo-1-300x81.pngdaniel2016-01-05 20:46:022022-06-08 11:40:20Anfangs niedrigere Berufsunfähigkeitsrente mit mehr Dynamik – lohnt sich das?
Aufgrund meiner Verbeamtung als ITler im öffentlichen Dienst musste ich mich erstmals mit dem Thema „Private Krankenversicherung“ befassen. Im Internet ist mir die Website der unabhängigen Finanzberatung von Dr. Schlemann durch die umfangreichen Informationen und Erklärungen sehr positiv aufgefallen und...mehrAufgrund meiner Verbeamtung als ITler im öffentlichen Dienst musste ich mich erstmals mit dem Thema „Private Krankenversicherung“ befassen. Im Internet ist mir die Website der unabhängigen Finanzberatung von Dr. Schlemann durch die umfangreichen Informationen und Erklärungen sehr positiv aufgefallen und ich habe mich für die Beratung dort entschieden. Herr Mini hat sich ausführlich Zeit genommen für die Besprechung meiner Wünsche und für Erläuterungen zu der Vielzahl an möglichen unterschiedlichen Versicherungen (Umfang, Einbeziehung von Kindern, …). Insbesondere beim Thema Vorerkrankungen erwies sich die Beratung als sehr hilfreich, sodass ein zügiger Abschluss einer passenden Versicherung möglich war. Aufgrund der guten Erfahrungen habe ich mich im Anschluss ebenfalls beim Thema Berufsunfähigkeit bzw. Dienstunfähigkeit von Herrn Mini unterstützen lassen. Auch zu diesem Thema hat Herrn Mini umfangreich beraten, verschiedene Alternativen und Kombinationsmöglichkeiten aufgezeigt und den Abschluss organisiert. Ich bin froh um die Unterstützung, die ich in Zukunft weiter nutzen werde und empfehlen kann.weniger
Sebastian
7/27/2022
Ich kann die Dr. Schlemann Finanzberatung nur jedem empfehlen. Nach meinem Medizinstudium habe ich begonnen, mich mit dem Thema Berufsunfähigkeitsversicherung ausgiebiger zu beschäftigen. Ich hatte bereits selbständig Versicherungen angefragt und mir meine Diagnosen von den Ärzten eingeholt. Danach stand ich...mehrIch kann die Dr. Schlemann Finanzberatung nur jedem empfehlen. Nach meinem Medizinstudium habe ich begonnen, mich mit dem Thema Berufsunfähigkeitsversicherung ausgiebiger zu beschäftigen. Ich hatte bereits selbständig Versicherungen angefragt und mir meine Diagnosen von den Ärzten eingeholt. Danach stand ich vor einem Berg Papier und wusste nicht mehr weiter. Was ist eine abstrakte oder konkrete Verweisung? Was sind die Unterschiede zwischen den verschiedenen Dynamiken? Versichert jede Versicherung die zuletzt ausgeübte ärztliche Tätigkeit? Was mache ich, wenn falsche Diagnosen bei der Krankenkasse eingereicht wurden? Bei einer Verzweiflungssuche auf Google bin ich auf die Seite der Dr. Schlemann Finanzberatung gestoßen. Dort konnten bereits einige meiner Fragen geklärt werden. Da es auch einige Artikel speziell für Ärzte gab, entschloss ich mich, das Angebot einer kostenlosen Beratung anzunehmen. Ich vereinbarte ein Erstgespräch bei Frau Birnbach. Die Termine liefen alle problemlos über Teams ab. Beim ersten Gespräch werden zunächst die jeweiligen Erwartungen definiert und ein Status quo erhoben. Mir hat dieses Gespräch sehr geholfen, da ich bereits die Befürchtung hatte, bei keiner Versicherung unterzukommen. Diese Angst wurde mir genommen. Am Ende des Gespräches entscheidet man dann gemeinsam, ob man zusammen arbeiten möchte. Ich habe mich dafür entschieden und es nicht bereut. Frau Birnbach hat mir im Verlauf meine vielen Fragen geduldig beantwortet und gemeinsam haben wir eine passende Berufsunfähigkeitsversicherung für mich gefunden. Positiv hervorheben möchte ich, dass auf meine Wünsche eingegangen wurde und man nach jeder Beratung noch einmal eine Zusammenfassung über das Gespräch per Mail bekommt. Alles in allem sollte man sich nicht von den, vor dem Ersttermin geforderten, Unterlagen abschrecken lassen. Am Ende zahlt sich die Mühe aus.weniger
Carina N.
7/24/2022
Auf der Suche nach einer Finanzberatung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung bin ich über Finanztip auf Dr. Schlemann gekommen und war letztendlich super zufrieden mit der Beratung und dem einhergehenden Abschluss der BU.Herr Greven hat mich ausführlich beraten und hat für meinen...mehrAuf der Suche nach einer Finanzberatung für eine Berufsunfähigkeitsversicherung bin ich über Finanztip auf Dr. Schlemann gekommen und war letztendlich super zufrieden mit der Beratung und dem einhergehenden Abschluss der BU.Herr Greven hat mich ausführlich beraten und hat für meinen Beruf als IT-Consultant die besten Angebote in puncto Preis-Leistung für mich herausgesucht. Vor dem ersten Beratungsgespräch einer BU ist es wichtig, dass man schon im Vorfeld seine Arztbesuche und Krankheiten dokumentiert, sodass man eine gute Gesprächsgrundlage hat. Die Vorlagen der Finanzberatung waren dabei eine große Hilfe. Im zweiten Gespräch hatte Herr Greven schon erste Angebote eingeholt und machte mir so die Entscheidung leichter. Auch nachdem die Versicherung schon eine Ausschlussklausel im Angebot festgesetzt hatte, hat Herr Greven es mit genaueren Angaben der Krankheit und Rückfragen bei der Versicherung letztendlich geschafft diese noch canceln. Vielen Dank dafür noch einmal.Der Vorteil der Beratung bei Dr. Schlemann ist, dass diese unabhängig Angebote einholen können, ohne dass man selber in Erscheinung tritt. Somit ist man bei den Versicherungen mit seiner Krankengeschichte nicht "gespeichert" und es kann sich nicht negativ auf die Angebote auswirken.Zu keinem Zeitpunkt der Beratung hatte ich mich gedrängt gefühlt und würde die Beratung jederzeit wieder einholen.weniger