

Eine Riester-Rente kann in verschiedenen Formen beantragt werden, siehe dazu unsere Seite Riester-Rente. Eine der verschiedenen Riester-Varianten ist ein sogenannter Riester Banksparplan.
Riester-Banksparpläne gibt es bei Genossenschaftsbanken und Sparkassen – teilweise nur regional beschränkt. Großbanken bieten i.d.R. keine Riester-Sparpläne an.
Volks- und Raiffeisenbanken bieten meistens Sparpläne mit einem an die Umlaufrendite von Bundeswertpapieren unterschiedlicher Laufzeiten gekoppelten Richtzins an. Der Zinsabschlag variiert und beträgt je nach Anbieter 0,5% bis 0,75%. Dieser Zins wird börsentäglich festgestellt und veröffentlicht und die Verzinsung dann entsprechend angepasst (i.d.R. quartalsweise). Riester-Sparer können so die Wertenwicklung in ihrem Riester Banksparplan einigermaßen transparent nachvollziehen – wenn auch mit gewissem Aufwand.
Riester Sparpläne der Sparkassen sind meistens deutlich weniger transparent. Der Basiszins wird nach verschiedenen Referenzgrößen berechnet. Zusätzlich gibt es laufzeitabhängig Zinstreppen und Bonuszahlungen, die den anfangs sehr mageren Zins langfristig aufpeppen. Ein Beispiel der Kreissparkasse Köln (Stand 03/2013): Grundzins 0,65% p.a., Bonuszins ab 5. Sparjahr 0,50 % p.a., 10. Jahr 1,00% usw. bis max. 1,50 % p.a. ab dem 40. Sparjahr plus ggf. ein einmaliger Schlussbonus für den Riester-Banksparplan.
Update (3/2017): Finanztest / Stiftung Warentest stellt fest, dass nur noch etwa zehn von 1.400 angefragten Banken und Sparkassen überhaupt noch einen Riester Banksparplan anbieten. Diese sind jedoch alle regional begrenzt und für Kunden außerhalb des Einzugsgebiets dieser Banken nicht verfügbar. Mehr als 150 Institute haben ihre Riester Banksparpläne in den letzten Jahren vom Markt genommen. Bei fast allen Altverträgen liegt der Basiszins nahe 0%, insbesondere wenn der Zins an die Umlaufrendite gekoppelt ist. Achtung: die Banken können nachträglich Verwaltungskosten einführen oder sie verändern. Diese Kosten liegen dann teilweise über den Zinseinnahmen, z.B. bei der Mainzer Volksbank! Und wie immer kein Wort von Finanztest dazu, dass man dort früher Riester Banksparpläne über den grünen Klee gelobt hat!
Update (02/2020): Eine Google Suche nach „Riester Banksparplan Zins“ bleibt ohne konkrete Ergebnisse!
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Grundsätzlich kann das angesparte Kapital eines Riester-Produkts, das nicht (mehr) rentabel ist oder nicht mehr zu Ihren Anforderungen bzw. Ihrem Risikotyp passt, kostenneutral auf einen neuen Vertrag übertragen werden. Der Vorteil einer besseren Verzinsung bzw. passenderen Anlageform ist jedoch abzuwägen gegen neu entstehende Abschlusskosten.
Ein Riester Banksparplan wird wegen vermeintlich fehlender Kosten öfters von „Verbraucherschützern“ empfohlen, inkl. Stiftung Warentest / Finanztest.
Zutreffend ist, dass die Abschlusskosten und Verwaltungskosten bei einem Riester Banksparplan als recht „einfachem“ Produkt deutlich niedriger sind als bei den meisten anderen Riester Lösungen. Damit kann ein Riester Banksparplan eine sinnvolle Lösung sein, wenn ein Riester-Vertrag noch kurz vor der Rente mit kurzer Laufzeit abgeschlossen werden soll und die investierten Beiträge gering sind.
Bei längeren Laufzeiten hat ein solcher Riester-Sparplan jedoch nur scheinbar einen Kostenvorteil. Die Kosten eines Riester Banksparplans verstecken sich in dem im Vergleich zum langfristigen Kapitalmarktzins wesentlich niedrigeren Zins! Ein Zinsabschlag von einem Prozent ergibt über eine Laufzeit von 32 Jahren z.B. einen Kostenanteil von etwa 17 Prozent! Bei einer Verzinsung unterhalb der Inflationsrate wird hier letztlich Geld vernichtet!
Auch ein Riester Banksparplan muss wie gesetzlich vorgeschrieben eine lebenslange Rente garantieren. Zu diesem Zweck werden bei Verrentung (i.d.R. ab 67) bis zu 30 % des Vertragsguthabens für eine Rentenversicherung verwendet, um die Verrentung auch über das 85. Lebensjahr hinaus zu gewährleisten. Auch diese „Kosten“ (i.d.R. 4-5% des verrenteten Betrags) sind zu berücksichtigen und bei anderen Produkten teilweise schon bei Abschluss einkalkuliert (s.u.)!
Wenn der Banksparplan verrentet wird, muss man bei der mit der Bank kooperierenden Versicherung eine sofort beginnende Rentenversicherung abschließen
oder einen Auszahlplan bis 85 und daran anschließende Rentenversicherung). Dann fallen z.B. in meinem Fall (Kreissparkasse Kelheim – Versicherungskammer Bayern) zunächst mal über 4% Abschlusskosten an, dazu gut 2% einmalige Verwaltungskosten und bei jeder Auszahlung nochmal 2% Kosten. Darauf sollten sie bitte hinweisen, denn wenn man das im Alter endlich merkt, ist es zu spät (schreibt uns ein Leser unserer Website am 4.2.2020
Für den Kunden ist letztlich nicht die absolute Höhe der Kosten entscheidend, sondern die Rendite nach Kosten. Und diese ist bei anderen Riester-Lösungen im Vergleich zum Riester-Sparplan einer Bank häufig deutlich höher (siehe unten) – sofern ein kostengünstiger Anbieter mit guter Rendite ausgewählt wird.
Prof. Finsinger von der Universität Wien hat dies schon vor einiger Zeit in dem hier verlinkten Gutachten erläutert: selbst ein „Unterschied in Höhe von 5% in der Kostenbelastung wird bei langen Laufzeiten durch einen zusätzlichen Zinsertrag von 0,3% kompensiert. Das heißt, die Rendite … ist 16 mal wichtiger als die prozentuale Kosten-Belastung„.
Ein Riester Banksparplan ist als ein relativ einfaches Produkt. Beim Abschluss ist kein besonders hoher Erklärungs-/Beratungsaufwand erforderlich und das Verwalten der eingezahlten Gelder erfordert ebenfalls weder viel Know-how noch großen Aufwand. Deshalb ist ja auch die Verzinsung so mager.
Im weiteren Verlauf sind die Kunden auf sich alleine gestellt wenn sich die Bank nach dem Abschluss nicht mehr um die unprofitablen Riester Banksparpläne kümmert. Ohne laufenden Service verschenken die Kunden dann z.B. Zulagen oder Steuervorteile bei Gehaltserhöhungen und der Geburt von Kindern!
Anders ist das bei einer Riester-Rentenversicherung oder einer fondsgebundenen Lösung wie einem Riester-Fondssparplan. Mehr Dienstleistung, Beratung, Management etc. ist eben auch mit höheren Kosten verbunden, ermöglicht andererseits aber auch eine höhere Renditechance.
Wie oben beschrieben muss auch ein Riester Banksparplan eine lebenslange Rente zahlen.
Die Grundlagen dieser Verrentung, insbesondere die dann geltende durchschnittliche Lebenserwartung („Sterbetafeln“) und der verwendete Zinssatz („Garantiezins“ – siehe dazu auch Garantiezinssenkung ab 1.1.2015), sind beim Riester Banksparplan zunächst ungewiss und werden erst im Rentenalter festgelegt.
Sollte also die Lebenserwartung weiter steigen und das Zinsniveau niedrig bleiben oder sogar noch weiter sinken, dann wäre bei identischem Vertragsguthaben eine Rente mit heutigen Rechnungsgrundlagen (z.B. bei einer klassischen Riester-Rentenversicherung mit garantierter Rente) deutlich höher, als eine erst in der Zukunft festgelegte Rente!
Bei einem Riester Banksparplan eines „Spitzenreiters laut Finanztest“ wurde längere Zeit mit einem „Garantiezins“ von 1,5% geworben. Im Kleingedruckten steht aber, dass dieser Zins nur für die Dauer der Zinsvereinbarung gilt, die wiederum mit einer Frist von 3 Monaten gekündigt werden kann. Dementsprechend beträgt der Garantiezins dort aktuell (06/2016) auch nur noch magere 0,25%. Nepper, Schlepper, Bauernfänger!
Die Auswahl einer sinnvolleren Alternative zum Riester-Banksparplan hängt vor allem von der persönlichen Risikoneigung ab (siehe Risikoklassen Altersvorsorge)
Für sicherheitsbewusste Anleger kann eine klassisch verzinste Riester Rentenversicherung mit Kapitalgarantie eine sinnvolle Lösung sein, ggf. in Kombination mit einem Garantiezins (bis 2011: 2,25%, ab 2012: 1,75%, ab 2015: 1,25%, ab 2017: 0,9%) .
Die Verzinsung nach Kosten verändert sich mit dem aktuellen (derzeit eher niedrigen) Marktzins. Auf Grundlage der aktuellen Überschüsse beträgt z.B. bei der Allianz RiesterRente Perspektive (ohne Garantiezins) die hochgerechnete jährliche Wertentwicklung vor Kosten 4,08%. Zieht man davon eine Effektivkostenquote von 0,89% ab (bei einer Laufzeit von 35 Jahren), ergibt sich eine jährliche Wertenwicklung nach Kosten von 3,19% (Quelle: Allianz Angebotsprogramm 6/2016). Steigt der Marktzins, wird die Verzinsung auch wieder steigen.
Für etwas risikofreudigere Anleger, die die Chancen der Aktienmärkte nutzen wollen, kann eine Anlage in Fonds oder ETFs die passendere Lösung sein, entweder im Mantel einer fondsgebundenen Riester Rentenversicherung oder eines Riester Fondssparplan. Trotz Anlage in Fonds bzw. ETFs sind hier die eingezahlten Beiträge und Zulagen durch den Anbieter garantiert (Kapitalgarantie).
Hinweis: Fondssparpläne garantieren zunächst nur das eingezahlte Kapital. Welche monatliche Rentenzahlung sich daraus genau ergibt, wird erst bei Auszahlung festgelegt und hängt u.a. davon ab, wie sich bis dahin die durchschnittliche Lebenserwartung entwickelt (sog. “Sterbetafeln”).
Mehr zu den verschiedenen Riester-Varianten lesen Sie auf unserer Seite Riester-Rente.
Unsere Kunden empfehlen unsere Beratung in über 3.100 Bewertungen. Machen Sie sich den Weg zur Lösung Ihres Anliegens nicht unnötig schwer.
Jetzt kostenlosen Online-Beratungstermin buchenIn dem hier verlinkten Interview mit Walter Riester beantwortet der “Erfinder” der Riester-Rente sehr anschaulich einige typische Fragen. Sehens- und hörenswert!
Hier gibt Walter Riester selbst in einem Interview der Wirtschaftswoche interessante Hintergrundinformationen zur Riester-Rente.
Kann ich riestern? Kann ich eine Riester-Rente beantragen?
Lohnt sich Riester für mich? (mit wenig / viel Einkommen, mit / ohne Familie, …)
Mit welcher Riester-Förderung durch den Staat kann ich rechnen? (Zulage 175 EUR p.a., auch für Ehegatten, plus einmalig 200 EUR für unter 25-Jährige und 185 EUR pro Kind bzw. 300 EUR für ab 2008 geborene Kinder + Steuervorteil)
Wie viel sollte ich bei Riester einzahlen für die optimale staatliche Förderung?
Welche Art von Riester-Rente passt zu mir? (abhängig von Ihrer Risikoklasse)
Welche Riester-Anbieter und welche Riester-Tarife sind empfehlenswert?
Diese und weitere Fragen zur Riester-Rente beantworten wir Ihnen gerne in einem kostenlosen Gespräch – persönlich, telefonisch oder per Webmeeting. Wir freuen uns auf Ihren Anruf (0221-688040) oder Ihre email!
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