Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat: Top wie der Name?

Die Universa Krankenversicherung, Deutschlands älteste Krankenversicherung, führt zum 01.05.2024 den Tarif uni-Top|Privat ein.

Pünktlich zum Erscheinungsdatum analysieren und vergleichen wir für Sie die Leistungsstärke dieses Tarifs im objektiven Marktvergleich. Besonderes Augenmerk legen wir auf Kammerberufe. Für Mitglieder eines Versorgungswerks wie Ärzte und Rechtsanwälte gelten bei der privaten Krankenversicherung einige wichtige Besonderheiten.

Der neue Tarif uni-Top|Privat erweitert die bisherigen Tariflinien CLASSIC, ECONOMY und den Einsteigertarif Intro|Privat. Diese Tarife werden nicht „geschlossen“, d.h. neue Kunden können diese weiterhin abschließen. Wir untersuchen auch, wie relevant die alten Universa-Tarife im Vergleich zum neuen Tarif uni-Top|Privat noch sind. Im Fall eines deutlich schlechteren Preis-/Leistungsverhältnisses wird diese kaum noch ein neuer Kunden abschließen. Die Wirkung wäre faktisch die gleiche wie die Schließung der Tarife, sie wären dann „faktisch geschlossen“.

Wie leistungsstark ist der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat?

Damit sich PKV Interessenten ein besseres Bild von der Leistungsstärke Tarifs der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat machen können, analysieren wir dessen Leistungen auf Basis unserer Auswahlkriterien einer guten Krankenversicherung.

Die Universa bietet bisher drei Tariflinien

• CLASSIC (Uni-A, Uni-ST, Uni-ZA): der Gängige

• ECONOMY (Uni-VE): der Einfachere

• Intro|Privat: Einsteiger-Tarif mit Hausarztmodell und niedrigem Leistungsniveau.

Mit dem neuen Tarif uni-Top|Privat erweitert die Universa ihre Tarife um eine vierte Tariflinie. Anders als in der CLASSIC-Linie führt die Gesellschaft wieder einen Kompakttarif ein, der ambulante, stationäre und dentale Leistungen in einem Baustein kombiniert. Auch neu ist, dass es nur eine Selbstbehaltsstufe mit 300 EUR gibt. Diese Vereinfachung begrüßen wir. Die bisherigen 54 verschiedenen Tarifkombinationen in der CLASSIC-Linie ohne nennenswerte Beitragsunterschiede waren für Kunden eher verwirrend.

Wer genug verdient, um in die PKV zu wechseln, kann sich auch eine vernünftige Krankenversicherung leisten!

Dr. Berndt Schlemann

Tarifvergleich Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Bei unserer von Finanztip empfohlenen PKV-Beratung gehen wir wie unter Beratung Krankenversicherung in vier Schritten beschrieben streng analytisch vor. Grundlage sind gemeinsam mit unseren Kunden aus rund 200 Leistungskriterien ermittelte und priorisierte persönliche Auswahlkriterien einer guten PKV. Auf dieser Basis erhalten unsere Kunden einen sehr ausführlichen, ca. 150-seitigen Tarifvergleich als Entscheidungsgrundlage.

Wir vergleichen an dieser Stelle dann wieder die Beiträge eines typischen 32-jährigen Angestellten, der frisch in die PKV wechselt.

Bewertung Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht aus unserem Vergleichsprogramms zur Orientierung, wie der neue Tarif der Universa preislich liegt. Wir haben den Tarif für einen 32-jährigen Angestellten gerechnet mit einem – zum besseren Vergleich mit der GKV bewusst zu niedrig angesetzten – Krankentagegeld von nur 121 EUR. Letztlich wird i.d.R. ein KTG von mindestens 170 EUR benötigt.

Der uni-Top|Privat erfüllt 84% der Anforderungen an eine „gute“ private Krankenversicherung. Er erfüllt sogar 34 der aus unserer Sicht besonders wichtigen 36 Beratungsschwerpunkte. Aber hier ist unbedingt ein Blick ins Kleingedruckte erforderlich. Manche dieser Kriterien werden nur mäßig erfüllt.

Nachhaltige Kalkulation uni-Top|Privat?

Auffällig ist der Preis: Der neue Tarif ist leistungsstärker als seine Vorgänger und gleichzeitig rund 30% günstiger ist:

Fraglich ist, wie nachhaltig der Tarif uni-Top|Privat kalkuliert ist, siehe Nachhaltige Kalkulation. Er liegt preislich etwas über ARAG MB0, Hallesche NK.select XL und BBKK GesundheitVario400. Wir beobachten immer wieder, dass Einstiegsbeiträge neuer Tarife werbewirksam günstig kalkuliert werden. Vermutlich möchte die Universa über den Preis ARAG, Hallesche, Continentale und HanseMerkur etwas das Wasser abgraben.

Ich kann verstehen, dass eine Gesellschaft einen neuen Tarif herausbringt, der entweder Leistungen verbessert oder den Preis reduziert. Beides gleichzeitig – besser und billiger – kommt für mich der Quadaratur des Kreises nahe.

Patrick Mini

Immerhin verfügt die Universa über genügend Finanzkraft, um sich ein „Lockvogelangebot“ für eine gewisse Zeit leisten zu können. Wir gehen aber davon aus, dass die Beiträge sich nach einigen Jahren durch überproportionale Beitragsanpassungen auf einem „fairen“ Preisniveau einpendeln.

• Wenn Sie sich für den Tarif uni-Top|Privat entscheiden sollten Sie vorsorglich einkalkulieren, dass der Beitrag mindestens an das Niveau der CLASSIC-Linie der Universa angepasst wird!

Leistungsübersicht Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Hier eine Übersicht der aus unserer Sicht relevanteren Leistungen des neuen Universa Tarifs.

Ambulante Leistungen im Tarif der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Der Tarif Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat deckt folgende wesentliche ambulante Leistungen ab:

• Leistungen über die Höchstsätze der GOÄ hinaus (>3,5fach). Das ist mittlerweile Marktstandard. So ist der Zugang zu Spezialisten sichergestellt. Allerdings stolpert man im Bedingungswerk über folgende Formulierung: „Es werden auch Aufwendungen über den Höchstsätzen erstattet, sofern sie durch krankheits- bzw. befundbedingte Erschwernisse begründet sind und den Anfordernissen der jeweiligen Gebührenordnung entsprechen.“ Dieser Zusatz öffnet die Tür für Diskussionspotenzial.

• Heilmittel (z.B. Physiotherapie, Krankengymnastik, Logopädie, usw.) werden voll übernommen. Auffällig ist, dass Osteopathie als Heilmittel genannt ist und auch nur bei orthopädischen Erkrankungen übernommen wird. Osteopathie arbeitet jedoch nicht nur im Bewegungsapparat sondern auch kranio-sakral und viszeral.

• Hilfsmittel werden in unbegrenzter Höhe übernommen und sind nicht auf eine einfache funktionale Standardausführung begrenzt. Es gibt auch keine Begrenzung bei Hörgeräten.

• Psychotherapie wird nur bis zur 20. Sitzung zu 100% übernommen, ab der 21. Sitzung eines Kalenderjahres erfolgt die Erstattung lediglich noch zu 90%. Das Bedingungswerk enthält keine Regelung zu probatorischen Sitzungen, daher gehen wir davon aus, dass diese in den ersten 20 Sitzungen enthalten sind.

• Vorsorgeuntersuchungen werden auch über die gesetzlich eingeführten Programmen angeboten und der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat erstattet alle Vorsorgemaßnahmen, die medizinisch sinnvoll sind, ohne Altersgrenzen. Das klingt erstmal gut. Taucht man jedoch tiefer ins Bedingungswerk ein, stellt man fest, dass nur bestimmte Positionen der GOÄ die Beitragsrückerstattung (BRE) und den Selbstbehalt (SB) nicht tangieren. Die im Vorsorgeverzeichnis genannten ärztlichen Leistungen sind zum einen mit Altersgrenzen versehen und gängige Teile mancher Vorsorgemaßnahmen fehlen ebenfalls. So wird das sinnvolle Hautkrebsscreening erst ab 35 Jahren BRE- und SB-unschädlich erstattet und die analog abgerechnete Videodokumentation von Muttermalen wird ebenfalls auf die BRE angerechnet. Die Krebsvorsorge für Männer gibt es ebenfalls erst ab 45 ohne Anrechnung auf SB und BRE. Hier wäre es wünschenswert gewesen, die Universa hätte „Vorsorgegutscheine“ eingeführt, ähnlich wie die BBKK, um vorprogrammierte Kundenbeschwerden bei solchen versteckten Details zu vermeiden.

• Es werden alle Impfungen übernommen, gemäß Bedingungen auch ohne Empfehlung der STIKO. Das ist ein großer Pluspunkt für den Tarif. Damit werden z.B. auch HPV-Impfungen für erwachsene Männer übernommen.

• Brillen und Kontaktlinsen werden nur bis 600 EUR erstattet. Die Universa ist hier etwas knausrig, allerdings ist dieses Risiko für einen Privatversicherten gut kalkulierbar und muss nicht unbedingt vom Versicherer getragen werden. Achtung: Künftige Anpassungen solcher Festbeträge an die Inflation sind die Ausnahme. Operative Maßnahmen zur Behebung der Fehlsichtigkeit (z.B. LASIK) sind von der Höhe her nicht begrenzt.

• Bei Krankentransporten werden alle Kosten übernommen – allerdings nur bis zum nächstgelegenen geeigneten Arzt. Immerhin erlaubt die Universa hier einen Radius von 50 km bei ambulanten Fahrten. Das Bedingungswerk lässt einiges an Spielraum zu. Was ist z.B. mit einer ambulanten Fahrt ins Nationale Centrum für Tumorerkrankungen nach Heidelberg, wenn dort „geeignetere“ Spezialisten sitzen, der Onkologe vor Ort aber auch grundsätzlich geeignet ist?

• Die Kosten einer ambulanten Kur (Unterkunft im Hotel oder vor Ort) werden erstmals nach 2 Jahren und dann alle drei Jahre übernommen. Folge: Der Kunde zahlt von den Kosten einer 6-wöchigen Kur von z.B. 300 EUR pro Tag 4.200 EUR selbst.

• Der Tarif sieht ein Kurtagegeld von 20 EUR je Tag bis längstens 28 Tage innerhalb von 3 Kalenderjahren. Diese minimale Leistung hätte man sich auch schenken können. Sie dürfte nur dazu gedacht sein, im Vergleichsrechner an dieser Stelle einen grünen Haken zu bekommen.

• Keine Beitragsbefreiung im Pflegefall bei Pflegegraden 4 und 5. Folge: Wird ein Versicherter mit 75 für zwei Jahre Pflegefall und ist sein anfänglicher PKV Beitrag mit 32 Jahren von 600 EUR bis dahin jährlich um 3% gestiegen, zahlt er rund 51.000 EUR aus eigener Tasche.

• Keine Beitragsbefreiung bei stationären Aufenthalten, z.B. ab dem 91. Tag. Folge: Benötigt unser Versicherter nach 20 Jahre einen 6-monatigen stationären Aufenthalt, zahlt er für die bei anderen Tarifen beitragsfreien letzten drei Monate nach Inflation rund 4.400 EUR aus eigener Tasche.

• Gezielte Auslandsbehandlungen werden übernommen bis zu den nach den im jewei-
  ligen Land für Privatpatienten geltenden gebührenrechtlichen Regelungen. Bei Fehlen solcher Regelungen bemessen sich die erstattungsfähigen Kosten nach der jeweils landesüblichen Gebührenhöhe für vergleichbare Leistungen. Die Eingrenzung auf die „landesübliche Gebührenhöhe“ birgt Konfliktpotenzial, daher sollten derartige Behandlungen immer in enger Abstimmung mit dem Versicherer durchgeführt und vorab Kostenzusagen eingeholt werden.

• Die Leistungen für Heilpraktiker sind auf die Höchstsätze der GebüH und einem Gesamtbetrag von 2.000 EUR begrenzt. Psychotherapie durch Heilpraktiker und Leistungen nach dem Hufelandverzeichnis sind nicht erstattungsfähig.

Stationäre Leistungen im Tarif der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat deckt folgende wesentliche stationäre Leistungen ab:

• Der Tarif leistet über die Höchstsätze der Gebührenordnung hinaus und erstattet wahlärztliche Leistungen. Auch hier gilt die diskussionsträchtige Formulierung im Bedingungswerk: „Es werden auch Aufwendungen über den Höchstsätzen erstattet, sofern sie durch krankheits- bzw. befundbedingte Erschwernisse begründet sind und den Anfordernissen der jeweiligen Gebührenordnung entsprechen.“

• Der Tarif bietet Absicherung im 1-Bett-Zimmer.

• Behandlungen in Privatkliniken werden voll übernommen.

• Aufwendungen für eine stationäre Anschlussheilbehandlung werden übernommen, sofern diese innerhalb von 28 Tagen begonnen wird (!), es sei denn, die AHB kann aus medizinischen Gründen nicht angetreten werden.

• Aufwendungen für stationäre Reha-Maßnahmen oder Kuren werden erstmals nach 2 Jahren und nur bis 55 EUR pro Tag für längstens 28 Tage übernommen. Folge: Der Kunde zahlt bei einer 4-wöchigen stationären Reha von z.B. 500 EUR pro Tag, insgesamt 12.460 EUR selbst. Das kann auch mit einem Kurtagegeld nicht mehr ausgeglichen werden.

• Stationäre Transporte werden nur bis zu 100 km Entfernung übernommen oder, sofern kein geeignetes Krankenhaus innerhalb von 100 km erreichbar ist, unbegrenzt. Diese 100 km Grenze ist schwierig, wenn ein besser geeignetes Krankenhaus etwas weiter entfernt liegt. Die Universa übernimmt auch eine Wunschverlegung in ein anderes Krankenhaus, wenn die Heilbehandlung noch mindestens 7 Tage andauern wird.

• Das „Rooming-In“ wird übernommen, sofern das Kind das 12. Lebensjahr noch nicht vollendet hat.

Zahnärztliche Leistungen im Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat

Der Universa Krankenversicherung uni-Top|Privat deckt folgende wesentliche dentale Leistungen ab:

• Die Kosten für Zahnbehandlung werden zu 100% übernommen. Dies ist inzwischen marktüblich.

• Die Professionelle Zahnreinigung wird ebenfalls übernommen und im Bedingungswerk ist keine Begrenzung der Anzahl genannt. Allerdings wird diese nur dann BRE- und SB-unschädlich übernommen, wenn der Zahnarzt sich an die im Bedingungswerk genannten GOZ-Ziffern hält.

• Kieferorthopädie wird auch über das 21. Lebensjahr hinaus zu 90% erstattet.

• Bei Zahnersatz werden 90% erstattet – das ist ein guter Wert und hat auch der SB von 10% wirkt auch verhaltenssteuernd, was sich positiv auf die Beitragsentwicklung auswirken dürfte.

• Der Tarif hat eine Zahnstaffel, die vorsieht, dass in den ersten vier Versicherungsjahren maximal 6.000 EUR an Leistung in Anspruch genommen werden können. Weist der Versicherungsnehmer bei Antragstellung nach, dass er die Zahnvorsorgeuntersuchungen 5 Jahre vor Antragstellung regelmäßig gemacht hat, entfällt die Zahnstaffel schon nach dem 4 Jahre.

• Der Tarif verwehrt sich der immer beliebter werdenden „Schaufensterleistung“ Bleaching. Diese Leistung ist medizinisch nicht notwendig und treibt nur den Beitrag unnötig in die Höhe.

• Inlays werden als Zahnbehandlung erstattet und damit zu 100%. Schade ist, dass dort der Zusatz „Metall, Kunststoff oder Keramik“ genannt ist. Wir wissen nicht, aus welchem Material Inlays in 20, 30 oder 40 Jahren sein werden. Ist Keramik nicht mehr up-to-date, bestünde hier erstmal kein Erstattungsanspruch. Es wäre schön gewesen, man hätte dies hier für künftige Innovationen offen gelassen.

• Parodontosebehandlungen sind nur mittels PerioChip abgedeckt. Raum für neuartige Behandlungen lässt der Tarif hier leider ebenfalls erstmal nicht zu.

Ausland

• Bei Umzug innerhalb von EU oder EWR kann der Vertrag ohne Mehrbeitrag fortgeführt werden. Dem Ruhestand im EU-Ausland steht somit nichts entgegen.

• Bei Wohnsitzverlegung ins außereuropäische Ausland besteht Versicherungsschutz für bis zu 36 Monate, wenn der Vertrag schon 36 Monate bestand. Sofern dies nicht der Fall ist, gilt der Vertrag 3 Monate im Ausland. Danach wird ggf. ein Beitragszuschlag verlangt bzw. der Vertrag ggf. sogar ganz gekündigt. Folge: Bei Umzug in ein „teureres“ Land (z.B. Nordamerika) mit 67, einem Beitragszuschlag von 50% und einer Verteuerung des PKV Beitrags von anfangs 803 EUR bis dahin von jährlich im Schnitt 3% ergibt dies bis zum 85. Lebensjahr Mehrkosten i.H.v. 244.000 EUR.

Digitale Leistungen

• Digitale Gesundheitsanwendungen, kurz DiGA, werden zu 100% erstattet, wenn sie im Verzeichnis für digitale Gesundheitsanwendungen enthalten sind, vom Arzt, Zahnarzt oder Psychotherapeut verordnet und der Versicherer die Erstattung vorher zugesagt hat. Letzteres ist unnötige Bürokratie – weshalb die Universa sich hier nochmal ein Widerspruchsrecht einräumt, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt und die Anwendung auch im Verzeichnis für DiGA enthalten ist, ist fragwürdig.

• Darüber hinaus werden weitere DiGAs zu 80% bis max. 1.600 EUR pro Jahr mit vorheriger Zusage erstattet.

• Digitales Kundenportal und Rechnungs-App: die Universa bietet natürlich auch eine App an zur digitalen Kommunikation und zum Einreichen von Rechnungen. Mehr Funktionen bietet die App derzeit nicht, wir gehen aber davon aus, dass sich das in den nächsten Jahren noch ändern wird.

Familienleistungen

• Der Tarif zahlt 100 EUR pro Tag für maximal 15 Tage im Kalenderjahr als Kinderkrankengeld beziehungsweise als Betreuungspauschale, sofern der Arbeitgeber nicht leisten sollte und das Kind noch keine 12 Jahre alt ist. Die Leistung wird aus dem Vertrag des Kindes gezahlt, d.h. das Kind muss im selben Tarif versichert sein. Anders als bei vielen anderen Tarifen muss die betreuende Person jedoch nicht auch bei der Universa versichert sein. Mehr Infos dazu finden Sie unter Kinderkrankengeld und Kinderkrankentagegeld.

• Kinderwunschbehandlungen werden für Frauen zwischen 25 und 40 Jahren und für Männer zwischen 25 und 50 Jahren übernommen. Die Universa würde diese Leistung sogar bis zur Geburt des dritten Kindes übernehmen, was über dem Marktstandard liegt. Weitere Voraussetzungen finden sich noch im Bedingungswerk.

• Der Tarif sieht eine Beitragsbefreiung bei Elternzeit von 6 Monaten vor. Zu begrüßen ist die angepasste Formulierung, dass die Beitragsbefreiung nicht am Bezug von Elterngeld hängt sondern lediglich daran, ob die versicherte Person in Elternzeit ist.

• Kinder sind im Monat der Geburt beitragsfrei mitversichert, darüber hinaus noch bis zum 6. Monat.

Beitragsrückerstattung

• Der Tarif enthält eine garantierte Beitragsrückerstattung in Höhe von 600 EUR. Mit dieser BRE orientiert man sich vermutlich an der Hallesche, die 1.200 EUR garantiert. Allerdings wird diese nicht monatlich, sondern im darauffolgenden Jahr mit der erfolgsabhängigen BRE gezahlt. Für Kinder gibt es die Hälfte.

• Daneben zahlt die Universa derzeit 2,5 MB an erfolgsabhängiger BRE. Beachten Sie, dass auf die Beitragsrückerstattung noch Steuern zu entrichten sind und diese netto nur halb so attraktiv ist.

Drei wichtige Hinweise:

• Viele der vorgenannten Leistungsbeispiele können während der Vertragslaufzeit mehrfach auftreten.

• Bei den genannten Kosten ist für Leistungsfälle, die erst in einigen Jahren auftreten, noch die Inflationsrate zu addieren.

• Der Tarif bietet nur ein sehr eingeschränktes Optionsrecht – daher sollte die Entscheidung für den Tarif wohlüberlegt sein.

Besser Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit oder AG?

Manchmal liest oder hört man, dass Kunden günstiger gestellt wären, wenn sie bei einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) versichert sind, statt bei einer Aktiengesellschaft (AG).

Wie unter Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit oder Aktiengesellschaft? beschrieben halten sich aus unserer Sicht Vorteile und Nachteile beider Rechtsform die Waage. Dass die Universa ein Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist, macht also keinen großen Unterschied.

Kundenzufriedenheit mit der Universa Krankenversicherung

Bislang vermittelten wir die Universa PKV Tarife unter Preis-/Leistungsgesichtspunkten nicht so häufig. Daher fehlt uns eine ausreichende Datenbasis für eine qualifizierte Einschätzung zum Kundenservice der Universa Krankenversicherung. Wir erleben die Universa bislang aber als eher schwerfällig und bürokratisch. Dies zeigte sich schon daran, dass wir wochenlang um die Bedingungen des neuen Tarifs betteln mussten und uns diese erst zwei Tage vor Start des Tarifs zugesendet wurden, obwohl der Tarif deutschlandweit schon auf zahlreichen Roadshows präsentiert wurde. Scheinbar scheut die Universa etwas den nüchternen, nicht-werblichen Blick auf das Gedruckte. Wir hoffen, dass sich dies in Zukunft bessert und man dort den Fokus mehr auf qualifizierte PKV-Beratung legt statt auf Laufkundschaft bei Roadshows.

Sucht man Online nach „Universa Krankenversicherung Bewertung“, dann springt zunächst das Bewertungsportal Trustpilot ins Auge. Dort schneidet die Universa Lebensversicherung mit 2,7 von 5 Sternen und der Gesamtnote Mangelhaft überraschend schlecht ab (Stand 5/24):

Liest man sich die Bewertungen durch, stellt man fest, dass unter der Universa Lebensversicherung oft auch die Krankenversicherung bewertet wird.

Ähnlich sieht es bei Jameda aus (Stand 5/2024):

Bewertungen über Krankenversicherer sind im Internet sehr schwierig. Tendenziell bewerten nur Kunden mit schlechten Erfahrungen ihren Krankenversicherer, denn bei positiven Erfahrungen (= Leistung wird bezahlt) sind die Versicherungsnehmer eher mit ihrer eigenen Genesung beschäftigt anstatt online zu bewerten. Deshalb haben solche Bewertungen für uns bei der Auswahl des passenden Krankenversicherers keine große Relevanz.

Lesen Sie hier unsere Bewertung weiterer Krankenversicherungstarife und PKV-Anbieter

• Allianz Krankenversicherung: MeinGesundheitsschutz

• Inter Krankenversicherung: QualiMed Premium und Ärztetarif JABest

• Ottonova

• Debeka